Dienstag, 31. Dezember 2013

Zu Besuch bei den Eisbären

fast jedenfalls, zwischen den Jahren ging es nochmal richtig raus, 1.600 km nach Nord-Osten "kurz" vor die Hudson Bay, wenn es von Thompson MB da noch eine Straße geben würde. Die Eisbären hatten schon Messer und Gabel in der Tatze und die Wölfe heulten unterm rechten Aussenspiegel ob der fetten Rookie Mahlzeit - nix war´s, ich kam durch.
noch 317 km bis zum Kunden, die Polarnacht brach herein, und die Mystik kam nicht zu kurz.
Im Fernsehen laufen Ice Road Truckers, hihi, welch schwacher Abklatsch, und dann läßt das Fernsehen die Bilder wegen der Äktschn schneller laufen, weil die Jungens über den Seen nur ganz langsam fahren dürfen. Im hohen Norden Manitobas geht das anders, auf eisiger schneebedeckter Piste liegen 100km/h an. Wenn die Straße dann doch zu rutschig scheint, gilt folgende Regel: Truck Speed multipliziert mit schönem Gewicht ( 15-20 to Ladung ) geteilt durch die Wahrscheinlichkeit des Bremsen müssens, normalerweise ist man ja alleine, unter Brücksichtigung aller 18 Ventilkäppchen heißt das: hammer down, pedal to the metal, außer bei Gegenverkehr, den es manchmal gibt, Snowplower bremsen nie.
Also ich traue mich das noch nicht ( immer ). Wenn dann im Rückspiegel mal ein Truck auftaucht, frage ich über CB an, ob er vorbei will, meist kommt dann ein yeah man, great, thank´s, und dann röhrt der Kenny oder Pete SuperB ( zwei Anhänger, aber kürzer als meiner ) an mir vorbei und verschwindet nach kurzem Plausch über Wetter und Straße in den unendlichen Wäldern vor mir, und mein Turbo pfeift weiter einsam gegen den heulenden Wind an.
Alles mit Eis bedeckt, aber ich hatte Glück mit dem Wetter, hier dampft der See unter der Brücke.
Dafür schonen wir Equipment, zB den Anlasser, seit 4 Tagen war der Diesel nicht mehr aus, Tag und Nacht, bei minus 39 Grad und Winchill von minus 49 Grad empfehlenswert. Es ist übrigens ein Gerücht, dass beim piseln Eiswürfel am Boden ankommen, aber Zähneputzen bei der morgendlichen Katzenwäsche, als ich startete, war noch nichts offen, fiel aus, man will ja nicht riskieren, dass die Bürste am Gaumen festfriert.
Sonnenaufgang über der Tundra, frischen Kaffee gab es dann nach 160km echt indianisch
beim Gemischtwaren Laden an der einzigen Kreuzung
und Santa Claus auf dem Dach. Ob der da irgendwo wohnt, wer weiß das schon.
Auch mein Navi kannte den Platz, aber ich hatte ihn mir hinzu´s schon gemerkt :-), Planung ist alles in der Wildnis,
und so waren es nur noch 587 km bis zum nächsten Abzweig. Keine Angst, Kaffee gab es schon noch zwischendurch.

Immer Richtung Süden. Zurück in Winnipeg hieß es einen Trailer voller Erdbeeren ! , ohne Sahne, nach Regina bringen, aber dem Ding war es einfach zu kalt - den ganzen Tag nur technische Probleme, so gab es einen Reparatur Day, bei nur noch minus 30 Grad auch kein reines Vergnügen. Dafür rechtzeitig zu Silvester zu Hause, was will man mehr nach diesem Ritt

Allen lieben Lesern ein herzliches



und bleibt vor allem gesund



take care and see you soon


Samstag, 21. Dezember 2013

Merry Christmas and a Happy New Year

wünschen wir allen lieben Freunden und treuen Mitlesern aus dem winterlich weißen Calgary.
( obiger ist halt ein Pete, simply the best ) Ich arbeite daran, der obige fuhr aber mal in Germany. 
Noch zwei Tage Regio Verkehr, und dann zwei Tage Weihnachts Pause, da die Beste am Boxing Day ( 26.) schon wieder ran muß, werde ich mich auch wieder auf die Piste begeben, also heute schon die besten Wünsche und
 es geht weiter


take care and see you soon


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Vom Winde verweht

allerdings diesmal die Hardcore Version. Bei schönstem Wetter Richtung USA gestartet, bekannte Strecke, nichts Ungewöhnliches in den Wetter News beim Start. Der Wind nahm im Laufe der ersten paar hundert Kilometer allerdings immer heftiger zu, bis mich auf dem Highway die Feuerwehr stoppte
 Die Unfallstelle lag in einer Kurve, und hier blies der Wind so heftig, das bereits zwei Trucks mit leerem Trailer im Graben lagen
Die Feuerwehr, ließ mich, und zwei andere leere Trucks richtigerweise nicht passieren, und unter Aufsicht 300m rückwärts fahren, damit wir vor der Kurve die Trucknase in den Wind drehen konnten, und hoffen durften auf den Rädern zu bleiben. Man kennt ja solche Bilder von Berggipfeln und am Meer, aber hier, unglaublich, ich konnte mich wirklich, als ich ausstieg, kaum auf den Beinen halten.
Später rückte die Feuerwehr ab und überließ uns der eigenen Verantwortung, gegen Abend sollte der Wind weniger werden. Als mich folgende Nachricht erreichte

stand ich ja schon eine Weile, aber zwei Trucks unserer Companie hatte es bereits getroffen, einer lag in Sichtweite, siehe Bild oben. Der zweite ein paar hundert Meter weiter vorne. Später hielt ein weiterer Truck an, allerdings die 300m vor mir in der Kurve, und, wie mir der erfahrene Fahrer später erzählte, während er gerade mit seiner Firma telefonierte, drückte der Wind seinen stehenden  Truck einfach um. So kamen Feuerwehr und Polizei erneut.
Hier bereits die Aufräumer bei der Arbeit, der Laster wurde mit schwerem Gerät  von der Straße in den Graben geschoben, der Truck war gerade 1000 Meilen alt. 
Und schon war der Highway wieder frei. Den rechts zu sehenden Kühlzug, auch leer, hob der Wind am Heck an und setzte den Trailer 5m seitwärts im Graben wieder ab, auf dem ersten Bild oben kann man ihn noch komplett auf dem Feldweg stehen sehen. 5 verunfallte Trucks auf ein paar hundert Metern,  danke schön.
Die Royal Canadian Mountain Police war sehr hilfsbereit und nett und wir erhielten zwischenzeitlich sogar Asyl im Police Pickup, und ich schaute immer wieder nach meinem Truck, und presste meine Daumen, damit er auf den Rädern stehen bleiben würde. Nach insgesamt 6 Stunden Hoffen und Bangen konnte ich mit ca 35km/h zur nächsten wirklich sicheren Stelle fahren und dort den Rest der stürmischen Nacht verbringen. Der Sturm war so stark, dass ich mich nicht auf die windabgewandte Seite an meinen Truck traute um den Trailer abzukuppeln, auf den hätte ich ja verzichtet, weil ich dann beim evtl. Umfallen genau drunter gelegen hätte. Auf solche Erfahrungen kann ich in der Zukunft gerne verzichten, mir ging ganz schön die Düse.
Und als sei nichts gewesen gab es einen Tag später wieder herrliches Wetter und die Berge glühten im Sonnenaufgang.
Also, glücklicherweise nix passiert, und Weihnachten kann kommen, wenn es auch für meine Begriffe einige Kollegen mit dem Merry Christmas  Schmuck leicht übertreiben. Der Truck steht bei uns vor der Werkstatt
wem´s gefällt, bitte sehr. Angeblich macht der Fahrer aber die Scheiben frei beim Fahren


take care and see you soon


Donnerstag, 12. Dezember 2013

Cold, Colder, Calgary

oder in Abwandlung des altes Philosophs der da sagte alles fließt, meinten wir - alles friert  - als das Thermometer das erste Mal auf für uns ungewohnte Tiefen fiel
Wenn man es lesen kann, -27 Grad Celsius waren selbst den Einheimischen für diese Jahreszeit zu kühl.
In Edmonton hatte ich auf dem Truck Stop sogar - 40 Grad, da ist dann schlendern das falsche Wort der Gangartbeschreibung. Also wurde aus allen Rohren tüchtig geheizt, und es blieb warm in der Stube und im Truck
Die Fahrbedingungen waren allerdings zeitweise schon grenzwertig, wenn einem beim Seitenwind der leere 18m lange Anhänger deutlich sichtbar aus der Spur gedrückt wird ist Geschwindigkeit unangebracht, hier war dann Schleichfahrt mit Warnblinklicht angesagt, während die Kollegen die geladen waren deutlich zügiger passieren konnten
Aber einigen reichte das noch nicht, die drängeln sogar im Angesicht der Polizei beim Begegnungsverkehr mit einem Oversize loaded Truck
Ich eile lieber mit Weile, und schaue mir das aus sicherer Entfernung an, schließlich bin ich hier ein Greenhorn und mit den Verhältnissen noch nicht so vertraut. Jetzt wird es wieder wärmer die nächsten Tage, bei - 10 Grad braucht man nicht mal ne Jacke :-)) aber weiße Weihnachten scheinen hier sehr sicher zu sein.
So folge ich den Wünschen die mir mitgegeben werden, drive save and stay warm.

Und während die Sonne früh untergeht leuchtet mir der Truck den Weg mit Osram Birnen und die Heizung ist auch made in Germany, Exportweltmeister lassen grüßen.


take care and see you soon

 

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Winter voraus

in voller Stärke, für uns neu Canadier, hielt der Winter blizzard-blitzartig Einzug.
Beim Brake Check auf 1774m Höhe sind die 100km/h blanke Theorie, genauso wie die vorhergesagte Ankunftszeit :-)).
Also macht man sich schön langsam mit den Verhältnissen vertraut, weil, man kann einen Berg oft zu langsam runterfahren, aber nur einmal zu schnell.
Während in Calgary der erste Blizzard, sogar mit Highway Sperrungen, tobte, und uns im Garten Schneewehen bescherte,
obiges Bild entstand zwei Tage nach dem Sturm, trieb ich mich am Okanagan rum, und war von alle dem nicht betroffen
Wie man sehen kann, sogar bei geräumter und trockener Piste. Am Rogerpass entstand auf dem Heimweg folgendes Bild
Die Wolken blieben glücklicherweise wo sie waren, und bescherten bei ca minus 19 Grad eindrucksvolle Ausblicke. Weil es draußen gar so garstig war, schmückte meine Beste die neu erworbene Plasitkfichte und auf mich wartete heißer Apfelsaft vor dem ( ok elektrisch, aber Illusion ist alles ) Kamin beim Heimkommen, schöner geht es kaum.
Die Hallelujah Distel macht sich, nach kundiger Bearbeitung, gar nicht so schlecht, Nadeln ist Vergangenheit, die Investition sogar mehrjährig und Wasser spart man auch noch. Schönen Advent, und viel Spaß beim Geschenke organisieren.


take care and see you soon