Donnerstag, 19. Dezember 2013

Vom Winde verweht

allerdings diesmal die Hardcore Version. Bei schönstem Wetter Richtung USA gestartet, bekannte Strecke, nichts Ungewöhnliches in den Wetter News beim Start. Der Wind nahm im Laufe der ersten paar hundert Kilometer allerdings immer heftiger zu, bis mich auf dem Highway die Feuerwehr stoppte
 Die Unfallstelle lag in einer Kurve, und hier blies der Wind so heftig, das bereits zwei Trucks mit leerem Trailer im Graben lagen
Die Feuerwehr, ließ mich, und zwei andere leere Trucks richtigerweise nicht passieren, und unter Aufsicht 300m rückwärts fahren, damit wir vor der Kurve die Trucknase in den Wind drehen konnten, und hoffen durften auf den Rädern zu bleiben. Man kennt ja solche Bilder von Berggipfeln und am Meer, aber hier, unglaublich, ich konnte mich wirklich, als ich ausstieg, kaum auf den Beinen halten.
Später rückte die Feuerwehr ab und überließ uns der eigenen Verantwortung, gegen Abend sollte der Wind weniger werden. Als mich folgende Nachricht erreichte

stand ich ja schon eine Weile, aber zwei Trucks unserer Companie hatte es bereits getroffen, einer lag in Sichtweite, siehe Bild oben. Der zweite ein paar hundert Meter weiter vorne. Später hielt ein weiterer Truck an, allerdings die 300m vor mir in der Kurve, und, wie mir der erfahrene Fahrer später erzählte, während er gerade mit seiner Firma telefonierte, drückte der Wind seinen stehenden  Truck einfach um. So kamen Feuerwehr und Polizei erneut.
Hier bereits die Aufräumer bei der Arbeit, der Laster wurde mit schwerem Gerät  von der Straße in den Graben geschoben, der Truck war gerade 1000 Meilen alt. 
Und schon war der Highway wieder frei. Den rechts zu sehenden Kühlzug, auch leer, hob der Wind am Heck an und setzte den Trailer 5m seitwärts im Graben wieder ab, auf dem ersten Bild oben kann man ihn noch komplett auf dem Feldweg stehen sehen. 5 verunfallte Trucks auf ein paar hundert Metern,  danke schön.
Die Royal Canadian Mountain Police war sehr hilfsbereit und nett und wir erhielten zwischenzeitlich sogar Asyl im Police Pickup, und ich schaute immer wieder nach meinem Truck, und presste meine Daumen, damit er auf den Rädern stehen bleiben würde. Nach insgesamt 6 Stunden Hoffen und Bangen konnte ich mit ca 35km/h zur nächsten wirklich sicheren Stelle fahren und dort den Rest der stürmischen Nacht verbringen. Der Sturm war so stark, dass ich mich nicht auf die windabgewandte Seite an meinen Truck traute um den Trailer abzukuppeln, auf den hätte ich ja verzichtet, weil ich dann beim evtl. Umfallen genau drunter gelegen hätte. Auf solche Erfahrungen kann ich in der Zukunft gerne verzichten, mir ging ganz schön die Düse.
Und als sei nichts gewesen gab es einen Tag später wieder herrliches Wetter und die Berge glühten im Sonnenaufgang.
Also, glücklicherweise nix passiert, und Weihnachten kann kommen, wenn es auch für meine Begriffe einige Kollegen mit dem Merry Christmas  Schmuck leicht übertreiben. Der Truck steht bei uns vor der Werkstatt
wem´s gefällt, bitte sehr. Angeblich macht der Fahrer aber die Scheiben frei beim Fahren


take care and see you soon


1 Kommentar:

  1. jo, so 'ne kleine steife brise kann es ganz schoen in sich haben, was ? hast ja absolut richtig gehandelt...meilen werden bei guten wetter gemacht ;-) lg

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