noch 317 km bis zum Kunden, die Polarnacht brach herein, und die Mystik kam nicht zu kurz.
Im Fernsehen laufen Ice Road Truckers, hihi, welch schwacher Abklatsch, und dann läßt das Fernsehen die Bilder wegen der Äktschn schneller laufen, weil die Jungens über den Seen nur ganz langsam fahren dürfen. Im hohen Norden Manitobas geht das anders, auf eisiger schneebedeckter Piste liegen 100km/h an. Wenn die Straße dann doch zu rutschig scheint, gilt folgende Regel: Truck Speed multipliziert mit schönem Gewicht ( 15-20 to Ladung ) geteilt durch die Wahrscheinlichkeit des Bremsen müssens, normalerweise ist man ja alleine, unter Brücksichtigung aller 18 Ventilkäppchen heißt das: hammer down, pedal to the metal, außer bei Gegenverkehr, den es manchmal gibt, Snowplower bremsen nie.
Also ich traue mich das noch nicht ( immer ). Wenn dann im Rückspiegel mal ein Truck auftaucht, frage ich über CB an, ob er vorbei will, meist kommt dann ein yeah man, great, thank´s, und dann röhrt der Kenny oder Pete SuperB ( zwei Anhänger, aber kürzer als meiner ) an mir vorbei und verschwindet nach kurzem Plausch über Wetter und Straße in den unendlichen Wäldern vor mir, und mein Turbo pfeift weiter einsam gegen den heulenden Wind an.
Alles mit Eis bedeckt, aber ich hatte Glück mit dem Wetter, hier dampft der See unter der Brücke.
Dafür schonen wir Equipment, zB den Anlasser, seit 4 Tagen war der Diesel nicht mehr aus, Tag und Nacht, bei minus 39 Grad und Winchill von minus 49 Grad empfehlenswert. Es ist übrigens ein Gerücht, dass beim piseln Eiswürfel am Boden ankommen, aber Zähneputzen bei der morgendlichen Katzenwäsche, als ich startete, war noch nichts offen, fiel aus, man will ja nicht riskieren, dass die Bürste am Gaumen festfriert.
Sonnenaufgang über der Tundra, frischen Kaffee gab es dann nach 160km echt indianisch
beim Gemischtwaren Laden an der einzigen Kreuzung
und Santa Claus auf dem Dach. Ob der da irgendwo wohnt, wer weiß das schon.
Auch mein Navi kannte den Platz, aber ich hatte ihn mir hinzu´s schon gemerkt :-), Planung ist alles in der Wildnis,
und so waren es nur noch 587 km bis zum nächsten Abzweig. Keine Angst, Kaffee gab es schon noch zwischendurch.
Immer Richtung Süden. Zurück in Winnipeg hieß es einen Trailer voller Erdbeeren ! , ohne Sahne, nach Regina bringen, aber dem Ding war es einfach zu kalt - den ganzen Tag nur technische Probleme, so gab es einen Reparatur Day, bei nur noch minus 30 Grad auch kein reines Vergnügen. Dafür rechtzeitig zu Silvester zu Hause, was will man mehr nach diesem Ritt
Allen lieben Lesern ein herzliches
und bleibt vor allem gesund
take care and see you soon